Hallo ihr Lieben,
Vorurteile – jeder kennt sie, jeder hat sie. Oft bleiben sie unausgesprochen oder werden kaschiert. Doch niemand ist frei vom Schubladendenken, da es eine Strategie unseres Gehirns ist, uns durch diese komplexe Welt zu manövrieren.
Die Bedeutung von Vorurteilen und warum sie immer mehr werden
In der letzten Zeit hört man in den Medien immer wieder Beispiele, wo bestimmte Aussagen von Menschen eine wahre Welle der Empörung ausgelöst haben. Vorurteile oder Stereotype sind in unserer Gesellschaft negativ behaftet. Jeder sollte allem und jedem gegenüber aufgeschlossen sein. Mittlerweile überlegt man sich daher zweimal, ob eine Aussage über Corona, Transgender oder Frauen wirklich angebracht ist und gibt eher eine Antwort, die der sozialen Norm entspricht.
Laut Forschern ist es kaum möglich, dass wir unserer Umwelt unvoreingenommen begegnen. Sobald wir über unzureichende Informationen verfügen, greifen wir auf einfache Faustregeln und Schubladen zurück. Dabei werden Vorurteile dem Einzelfall selten gerecht und gründen häufig sogar auf einer Fehlannahme.
Jedoch dienen Schubladen oder Vorurteile auch nicht dazu, die Wahrheit zu erkennen oder jemand anderen in seiner Individualität zu würdigen. Schubladen dienen unserem Gehirn dazu, sich besser und einfacher zurechtzufinden. Sie sind quasi eine Abkürzung unseres Denkens, die uns das Leben erleichtern sollen. Wenn unser Gehirn unter Zeitdruck steht, überfordert oder müde ist, dann hilft das rasche Kategorisieren, Gefahren zu erkennen und ihnen zu begegnen, ohne ausführlich abwägen zu müssen. In der Steinzeit hat uns genau das unser Überlegen gesichert.
Die stressige Welt, in der wir leben, führt jedoch dazu, dass unser Gehirn uns immer häufiger auf Autopilot schaltet. Das heißt, es riegelt Informationen von Außen so gut es geht ab und bedient sich einfach aus Informationen unserer Vergangenheit oder gesellschaftlicher Vorgaben. Das führt jedoch dazu, dass wir fast ausschließlich in Schubladen denken und immer weniger alle Informationen in unsere Wahrnehmung und Entscheidungen einfließen lassen.
Wir uns Achtsamkeit hilft, uns aus der Schublade zu befreien
Achtsamkeit hilft uns, aus diesem Schubladen-Dasein herauszukommen, indem es den Fokus auf das legt, was genau in diesen Moment passiert. Im Grunde lässt Achtsamkeit in unserem Gehirn einen Muskel wachsen, der Herr dieser Reizüberflutung wird. Ein ganzes Geflecht an neuen Nervenzellen entsteht, dass uns widerstandsfähiger und fokussierter macht. Auf diese Weise schaltet unser Gehirn weniger öfter in den Autopiloten und bedient sich weniger vorgefertigter Stereotype aus unserer Vergangenheit. Unser Gehirn hat so wieder genug Kapazität sich auf Entdeckungsreise zu begeben. In der Achtsamkeit nennt man das den Anfängergeist. Man nimmt das Leben wieder wirklich wahr, anstatt sich ständig seiner alten Schubladen zu bedienen.
Gleichzeitig ist ein wesentlicher Bestandteil der Achtsamkeit das Reflektieren. Das kritische Hinterfragen unserer eigenen Gedanken und Verhaltensweise hilft uns, Vorurteile und Schubladendenken besser wahrzunehmen, zu hinterfragen, aufzulösen und bewusst dagegen zusteuern.
Namaste 🙏
Melanie
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