Brauchen wir eine achtsame digitale Kommunikationskultur?

Achtsame digitale Kommunikationskultur
Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir sehr am Herzen liegt und gerade in der Corona Zeit für mich noch mehr an Bedeutung gewonnen hat – achtsame Kommunikation. Oder treffender – achtsame digitale Kommunikation.

Kommunikation ist für mich das, was Menschen miteinander verbindet und damit eines der wichtigsten Güter der Menschheit. Das digitalen Zeitalter hat neue Kommunikationsmittel hervorgebracht und mittlerweile hat sich unsere Kommunikation stark auf die sozialen Medien verlagert. Nach meinem Gefühl wird kaum noch telefoniert, es wird überwiegend nur noch geschrieben. Sicherlich brauchen neue Kommunikationsmittel auch ihre Zeit, eine eigene Kommunikationskultur zu entwickeln, aber die Richtung, die sich seit einiger Zeit herauskristallisiert, ist für mich eher bedenklich.

Ich denke jeder von Euch hat es schon erlebt. Du schreibst auf WhatsApp oder Facebook, der andere liest, aber keine Antwort. Oder deine Frage wird einfach ignoriert. Oder du fragst etwas und 2 Wochen später bekommst du dann eine Rückmeldung, da ist das Problem jedoch oft schon gelöst. Im schlimmsten Fall bekommt man trotz Nachfrage einfach gar keine Antwort. Manche haben mir erzählt, dass sie von Freunden einfach blockiert wurden, ohne dass sie überhaupt wußten, dass etwas nicht stimmt. Im Internet habe ich gelesen, dass es für all das bereits ein eigenes Wort gibt “Ghosting”. 

Aufgrund der Corona-Entwicklungen habe ich einige Freunde gefragt, ob es ihnen gut geht und von manchen habe ich bis heute keine Antwort. Viele erzählen mir, dass sie sich, wenn jemand nicht antwortet, zunächst Sorgen machen. Und genauso geht es mir auch. Der nächste Schritt ist dann oft, dass man bei sich anfängt und überlegt, ob man etwas falsch gemacht hat. Überhaupt keine Antwort zu bekommen, bringt viele oft an den Rand der Verzweiflung, da die Fragen im Kopf einfach nur quälen.

Alles erzeugt negative und unnütze Gedanken. Negative Energien, die einfach nicht sein müssen, wenn man respektvoll und emphatisch miteinander umgeht. Und da sicherlich jeder von uns eine derartige Situation bereits erlebt hat, sollte es doch auch jeder nachvollziehen können, dass man sich da einfach nicht gut fühlt.

Klar gibt es immer Gründe, warum man nicht direkt antworten kann. Und klar manchmal will man auch irgendwie nicht. Und ich stimme jedem zu, dass man nicht unbedingt jedem antworten muss, gerade wenn man ihn nicht kennt oder es eine entsprechende Vorgeschichte gibt. Aber ich denke das sollte die Ausnahme sein und nicht die Regel. Was unterscheidet die sozialen Medien so sehr von anderen Kommunikationsformen? Ist es hier nicht genauso wichtig dieses Gut zu schützen?

Und daher die Frage, brauchen wir eine Veränderung in der derzeitigen Kommunikationskultur? Ich sage eindeutig – JA! Da diese Art der Kommunikation die mündliche bereits vielfach schon ersetzt hat, ist es aus meiner Sicht an der Zeit, endlich eine Kommunikationskultur zu etablieren, die einen respektvollen Umgang miteinander fördert und den anderen nicht einfach ignoriert. Eine kurze Nachricht, keine Zeit ich melde mich oder selbst ein einfaches Nein kann vielen Menschen ein besseres Gefühl geben, als wenn sie gar keine Antwort bekommen. 

Veränderungen kann jeder von uns bewirken, indem man als erstes bei dich selbst anfängt. Eine wichtige Übung in der Achtsamkeit ist das achtsame Zuhören. Wir sollten diese Übung an das digitale Zeitalter anpassen und sie um achtsames Antworten erweitern. In diesem Sinne viel Spaß beim Üben!

Namaste 🙏

Melanie

PS: wenn du keinen Beitrag mehr verpassen möchtest, melde dich hier zum Newsletter an.

Hinterlasse einen Kommentar

Tauche ein in die bunte Welt der Achtsamkeit!

Copyright by awaking consulting, 2024