Gibt es das DSDS-Phänomen auch in der Achtsamkeit?

Bild Blog DSDS-Phänomen

Hallo ihr Lieben,

ich denke jeder von Euch hat bereits einmal eine der vielen Talentshows gesehen, wo jemand auf der Bühne steht, völlig überzeugt von seinem Gesangstalent ist und dann beginnt die Person zu singen und die Ohren fangen an zu bluten. Man fragt sich dann, wie kann diese Person so von sich selbst überzeugt und doch völlig talentfrei sein? Ich nenne es das DSDS-Phänomen. Und da es eine derartige Fehleinschätzung seines eigenen Könnens natürlich nicht nur in der Musikwelt gibt, tritt dieses Phänomen selbstverständlich auch in der Achtsamkeit auf.

Oft hört man dann „ich übe aber schon sehr lange und ich habe eine Ausbildung gemacht, selbstverständlich kann ich singen“. Da spricht dann oft nur unser Ego, unser selbsterschaffenes Ich. Denn Übung oder Ausbildung führt nicht zwangsläufig dazu, dass man singen kann, man braucht auch Talent. Für das Erlernen von Achtsamkeit braucht man zwar kein Talent, aber es Bedarf auch weitaus mehr als regelmäßig zu meditieren, Bücher zu lesen oder Seminare zu besuchen. 

Achtsamkeit ist der Weg zu dir selbst. Auf dieser Reise zu seinem wahren Ich entwickelt man vor allem eine gesunde Perspektive zu sich selbst und lernt, das Geplapper des Egos nicht mehr allzu ernst zu nehmen. Nur setzt dies ein Grundelement der Achtsamkeitspraxis voraus – Selbstreflektion.

Allein unser stressiger Alltag macht es uns oft schwer, sich Zeit für Selbstreflektion zu nehmen. Und dann höre ich sehr oft, ich muss noch das Buch lesen, das Seminar besuchen, die Ausbildung machen. Und dabei liegt das letzte Seminar gerade einmal ein Wochenende zurück. Oft wird dann die Daumenregel aufgestellt, ich beschäftige mich regelmäßig mit Achtsamkeit, dann bin ich achtsam. Das Ego baut sich wieder sein eigenes Luftschloss, nur um zu verdecken, dass man eigentlich immer noch vor seinem Innersten davonläuft. Nur irgendwann sollte dann doch die Frage aufkommen, warum man sich nicht wirklich weiterentwickelt. Warum man immer weiter sucht, obwohl alles was man im Außen zu finden glaubt, bereits in einem Selbst ist. 

Allein sein, Zeit für sich, völlige Ruhe, Stille, Schweigen, sich seinen Gedanken stellen, verarbeiten, vergeben, verzeihen, loslassen. Das löst bei vielen in der ersten Sekunde als allererstes unterbewusst ein Unwohlsein aus. Natürlich ist es nicht immer schön, sich seinen eigenen Dämonen zu stellen. Aber es gehört zu dieser Reise einfach dazu. Nur dadurch entsteht eine Stille, in der du wieder lernst, deine eigene innere Stimme zu hören. 

Hab den Mut ehrlich zu dir selbst zu sein. Lauf nicht vor dir und deinen Dämonen weg. Hör auf im Außen zu suchen. Hole dir Unterstützung, aber finde genug Zeit für dich und dein Innerstes. Plane dies bewusst in deinen Alltag ein. Das Schreiben eines Tagebuches ist hier etwa eine sehr gute Möglichkeit der Selbstreflektion. Am Ende wirst du nicht denken, dass du achtsam bist, du wirst es mit jeder Zelle deines Körpers fühlen. Du hörst auf zu suchen, denn du hast Freiheit gefunden. Freiheit von deinen Gedanken, Problemen und Illusionen. 

Namaste 🙏

Melanie 

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