Warum Achtsamkeit das Fundament für Agilität ist

Agilität

Hallo ihr Lieben,

Agilität zählt zu den wesentlichen Schlüsselkompetenzen für Unternehmen des 21. Jahrhunderts. Mittlerweile gibt es nur noch wenige Unternehmen, die sich nicht mit der Einführung von Agilität auseinandersetzen. Und so findet sich in fast jeder Stellenausschreibung das Wort agil und die Nachfrage nach Mitarbeitern, agilen Coaches oder Weiterbildungen in dieser Richtung wächst mit jedem Tag. Doch Agilität bedeutet nicht einfach nur ein weiteres Element im Methoden- und Werkzeugkoffer moderner Unternehmensführung, Mitarbeiter und Coaches. Agilität setzt auch am Menschen selbst an und erfordert Fertigkeiten, die man sich nicht mit dem Lesen eines Buches aneignen kann und die sich unter den heutigen Arbeitsbedingungen nur noch schwer entfalten können.

Warum das Arbeitsumfeld einen Einfluss auf unsere Agilität hat

Die digitale Transformation führt zu einer Komplexität und Dynamik, die viele Unternehmen, vor allem aber Mitarbeiter zunehmend überfordert. Wie arbeiten mittlerweile in einem Umfeld, wo der Druck stärker denn je ist. Wir versinken in einer Informationsflut und unsere Arbeit ist durch Unterbrechungen, Ablenkungen und ständige Erreichbarkeit gekennzeichnet. Die Folge: Unser Konzentrationsvermögen sinkt seit Jahren, wir können uns kaum noch wirklich auf eine Aufgabe fokussieren, was sich am Ende vor allem in der Qualität der Arbeitsergebnisse und einer inneren Unzufriedenheit bemerkbar macht.

Die Ursache hierfür liegt in unserem Gehirn, dass den gestiegenen Anforderungen (noch) nicht gewachsen ist. Während man früher davon ausgegangen ist, dass unsere Schaltzentrale multitaskingfähig ist, wissen wir mittlerweile durch unterschiedlichste Forschungsrichtungen, dass dies nur ein Mythos war. Unser Gehirn kann sich nicht auf zwei Dinge konzentrieren, es pendelt unsere Aufmerksamkeit von einem Reiz zum nächsten. Dabei handelt es sich um äußere Reize wie das Klingeln unseres Handys, aber auch innere Reize wie Gedanken und Gefühle. Dieses hin und herspringen verbraucht unendlich viel Energie. Wir werden müde und unserer Leistung fällt ab. Viel schlimmer ist jedoch, dass unser Gehirn diese permanente Überforderung dahingehend löst, dass es uns einfach auf Autopilot schaltet. Wir denken in der Vergangenheit, in Mustern, Gewohnheiten und Daumenregeln. 

Hier kommt die Neuroplastizität unseres Gehirns ins Spiel. Sie besagt, dass sich unser Gehirn wie ein Muskel bis ins hohe Alter formen und verändern kann. Wir können unser Gehirn immer wieder neu vernetzen und neue Trampelpfade legen, die sich dann in Eigenschaften und Gewohnheiten manifestieren. Während sich Neuronen vernetzen, ist es ebenso möglich, dass alte Verbindungen verkümmern. Wenn sich unser Gehirn also in einem ständigen Autopiloten befindet, degenerieren Fertigkeiten wie unsere Konzentrationsfähigkeit. 

Gleichzeitig führt der ständige Autopilot dazu, dass wir unseren Zugang zu uns selbst verlieren. Wichtige Sinneseindrücke vor allem aber unsere Intuition werden so nicht mehr in unsere Entscheidungen und Handlungen einbezogen. Mitarbeiter bekommen durch agile Ansätze eine hohe Autonomie Entscheidung zu treffen. Doch was bringt diese Autonomie, wenn die Entscheidungen nur mittels Autopiloten getroffen werden, einem Denkmodus, der lediglich an der Oberfläche unseres Wissens kratzt und nicht sämtliche Variablen in die Entscheidung einfließen lässt?

Wieso Achtsamkeit das Fundament für agiles Denken bildet

Um den Anforderungen unserer digitalen Ära gerecht werden zu können, ist es zwingend erforderlich, unser Gehirn an die neuen Arbeitsbedingungen anzupassen. Mittels Achtsamkeit ist es möglich, unser Gehirn so zu trainieren, dass es auf die Arbeitsbedingungen der heutigen Zeit anders reagiert. Es führt dazu, dass unser Gehirn sich besser vernetzt, sie verbessert neben unserem Arbeitsgedächtnis auch unsere kognitive Flexibilität und stärkt Schlüsselkompetenzen, wie Konzentrationsvermögen, Empathie, Kreativität und Authentizität. Fertigkeiten, die für ein agiles Denken und Handeln essenziell sind.

Aufmerksamkeit oder Fokus ist im digitalen Zeitalter eine neue Kompetenz für berufliche Leistungsfähigkeit. Achtsamkeit bedeutet die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment und ist eine der besten Methoden, um unser Gehirn wieder darauf zu trainieren monotask zu arbeiten. Im besten Fall mündet dieser Fokus in einem Flow-Zustand, der sich nicht nur positiv auf die Arbeitsergebnisse auswirkt, sondern auch auf Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit. 

Agilität bedeutet in Unternehmen flexibel auf neue Anforderungen oder unvorhergesehene Situationen zu reagieren und dabei nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv zu handeln. Achtsamkeit lehrt uns, in den Problemen Lösungen zu sehen. Sie erschafft wieder einen Anfängergeist. Wir betrachten die Dinge aus einer neuen Perspektive, anstatt in vorhandenen Denkmustern zu verharren. Genau das sind Grundvoraussetzungen für Agilität. Zudem wirkt sich Achtsamkeit positiv auf den Prozess der Entscheidungsfindung aus, da Intuition und Kreativität den Prozess des schnellen Denkens im Autopiloten unterbinden.

Gerade bei agilen Coaches sind neben einem Methodenkoffer auch Eigenschaften gefordert, deren Schlüssel ein regelmäßiges Achtsamkeitstraining sein kann. So ist es gerade für agile Coaches wichtig, eine psychologische Sicherheit in den Teams herzustellen, die eine Kultur von Vertrauen und Sicherheit schafft. Es ist wichtig, das Potential der anderen zu erkennen und sie dann entsprechend zu führen und an den richtigen Stellen einzusetzen. Hierfür sind Fertigkeiten wie Intuition, Empathie oder Authentizität unabdingbar, alles Eigenschaften, die mittels Achtsamkeitstraining gestärkt werden können. 

Fazit

Digitale Transformation und Agilität sind eine Einheit, das Bindeglied, zur Vernetzung beider Komponenten ist Achtsamkeit. Sie hilft unserem Gehirn sich den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen und den nächsten Evolutionsschritt vom Steinzeit-Gehirn zum agilen Gehirn in einer digitalen Welt zu gehen. Gleichzeitig schafft Achtsamkeit einen Raum in uns, in dem sich Kreativität, Empathie und Authentizität wieder frei entfalten können.

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lotus

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